im kürzlich erschienenen Kreisreport der Arbeitskammer des Saarlandes wird die Entwicklung des Landkreis Saarlouis mit seinen Städten und Gemeinden in der Zeit von 1990 bis 2010 betrachtet. Für unsere Gemeinde wird dabei festgestellt, dass die Überschuldung drohe und eine ungünstige natürliche Bevölkerungsentwicklung mit kaum vorhandenen Zuzügen vorliege.
Diese Einschätzung kann ich nicht unkommentiert stehen lassen. Richtig ist, dass die Finanzlage sich über einen längeren Zeitraum negativ entwickelt hat und die Gemeinde daher gezwungen ist, seit einigen Jahren Haushaltssicherung zu betreiben. Die Anstrengungen hierzu tragen erste Früchte, darüber habe ich Ihnen in der vorletzten Ausgabe des Blickpunktes berichtet.
Was die Bevölkerungsentwicklung angeht, ist es nicht von der Hand zu weisen, dass unsere Einwohnerzahl seit Jahren schrumpft. Betrug die Einwohnerzahl im Jahr 1990 noch 19.329 so sind es im April 2014 noch rund 17.680. Betrachtet man die Zahlen aus den letzten 5 Jahren, so ist jedoch zu beobachten, dass der jährliche „Einwohnerverlust“ ein wenig eingedämmt ist. Waren es 2009 noch 123 und 2010 116 Einwohner weniger, so hat sich die „Abnahme“ in den Jahren 2011 bis 2013 bei 60 bis 65 Einwohnern eingependelt. Einerseits bleibt es bei einem Negativsaldo von Geburten zu Sterbefällen, andererseits haben wir seit drei Jahren einen positiven Saldo der Zuzüge.
Interessant ist dabei die Tatsache, dass nicht nur die Anziehungskraft des neuen Wohngebietes „Langelänge“ im Ortsteil Griesborn hier eine Rolle spielt, sondern es auch eine verstärkte Nachfrage nach leerstehenden Häusern gibt und sich die Zahl der Leerstände nach und nach verringert.
Dass wieder mehr Menschen in unsere Gemeinde ziehen als uns verlassen, liegt sicherlich an den attraktiven Wohnlagen in unseren Gemeindebezirken und der hervorragenden Infrastruktur mit gut ausgebauten Kindertageseinrichtungen, Schulen, Hallen und Säle, Sport- und Freizeiteinrichtungen und einem regen Vereinsleben.
Hier haben die politisch Verantwortlichen über viele Jahrzehnte hinweg Investitionen getätigt, die allen Bürgerinnen und Bürgern zu Gute kommen. Insoweit besteht heute die große Herausforderung darin, diese gute Infrastruktur zu sichern und langfristig zu erhalten.
Dazu wird auch die schrittweise Umsetzung des Gemeindeentwicklungskonzeptes beitragen mit speziellen Teilprojekten in den Gemeindebezirken Elm, Hülzweiler und Schwalbach. Der zuständige Ausschuss hat hierzu kürzlich die notwendigen Aufträge beschlossen.
Eine attraktive Wohngemeinde zu bleiben, muss unser gemeinsames Bestreben sein. Das ist nicht eine alleinige Aufgabe für Politik und Verwaltung, daran kann jeder Bürger, jede Bürgerin mitwirken und sich einbringen.