Vor dem Hintergrund der demographischen Entwicklung stellt sich die Frage,
wie eine Kommune in Zukunft für ihre Bürger/innen lebenswert bleibt und sich der Zusammenhalt im Gemeinwesen stärken lässt. Besonders in den Blick zu nehmen sind hierbei künftig u.a. Generationen übergreifende Projekte, die Stärkung und der Ausbau des freiwilligen Engagements sowie der Einbezug der Bürger/innen mit Migrationshintergrund.
Die Projektgruppe Migration wurde 2012 gegründet
. Ihr gehören Frauen unterschiedlicher Nationalitäten an: Freiwillige, Vertreterinnen von Wohlfahrtsverbänden und der Gemeinde Schwalbach. Zeitweise begleitete eine Studentin der HTW die Arbeit der Projektgruppe und verfasste ihre Bachelor-Thesis im Bereich Soziale Arbeit zu dem Thema „Migration“.
Für die Projektgruppe Migration stehen zunächst Frauen mit Migrationshintergrund im Vordergrund, da sie als Multiplikatorinnen Mittlerinnen zwischen Privatem und Öffentlichem sind:
- Frauen der zweiten und dritten Generation können sich u.a. mit ihrer Qualifikation der Mehrsprachigkeit als Vermittlerinnen einbringen.
- Frauen der ersten Generation gelangen so eher zu Hilfs- und Unterstützungsmöglichkeiten.
- Frauen deutscher Nationalität werden durch Veranstaltungen für Kontakte sensibilisiert und können ggfs. als Mentorinnen gewonnen werden.
Als eigenständige Veranstaltungsform bildete sich der „Interkulturelle Frauentreff“ heraus. Die Länderschwerpunkte werden von den Frauen der jeweiligen Nation mit Unterstützung der Projektgruppe geplant und durchgeführt.
Der Willkommensabend für die unterschiedlichen in Schwalbach lebenden Nationen sowie der Syrische Abend zur Information und Gewinnung von Freiwilligen waren eine konsequente Weiterentwicklung der interkulturellen Arbeit:
Innovativer Aspekt/Neue Aufgabenfelder
- Beteiligung von Frauen mit Migrationshintergrund an der Konzeption und Umsetzung des Projektes
- Niedrigschwellige Öffentlichkeitsarbeit durch persönliche Ansprache in unterschiedlichen Sprachen, „Mund-zu-Mund-Propaganda“
- Mehrsprachigkeit als Qualifikation: die Muttersprache wird als nützliches und verbindendes Element erlebt und nicht als Hemmnis für Integration
- Ausweitung der Möglichkeiten des freiwilligen Engagements
- Schaffung von Hilfestrukturen mit einem niedrigschwelligen Ansatz
- Stärkung des Gemeinwesens vor dem Hintergrund der demographischen Entwicklung
Für ihr innovatives Engagement erhielt die Projektgruppe 2014 die Auszeichnung „Schwalbachs Beste“.