Im November 2013 fand im Gemeindesaalbau Schwalbach der zweite große Aktionstag zu den Fragen der Zukunft des Alter(n)s statt. Er gab viele Anregungen für die Gestaltung des eigenen Älterwerdens

Für einen temperamentvollen Auftakt sorgte der HeartChor Saar, der mit seinen rockigen Liedern, ausschließlich in deutscher Sprache, auch das weitere Programm begeleitete und Lust aufs Mitsingen machte. In ihren Grußworten betonten Bürgermeister Hans-Joachim Neumeyer, Schirmherr Minister Andreas Storm und Landrat Patrik Lauer die Gestaltungsaufgaben, die der demografische Wandel gesamtgesellschaftlich stelle. Das Saarland sei dabei besonders gefordert, so Minister Storm, da es durch seine demografische Entwicklung anderen Bundesländern um Jahre voraus sei. Deswegen sei jeder einzelne aufgerufen, sich mit seinen Möglichkeiten und Ideen einzubringen. Als Beispiel für erfolgreiche gesellschaftliche Teilhabe wurden Edgar Fischer und Josef Kelkel für ihre nunmehr 20jährige Mitgliedschaft im Seniorenrat Schwalbach mit dem Silbertaler der Gemeinde geehrt.

In der anschließenden Gesprächsrunde „Schwalbach im demografischen Wandel“ lotete Moderator Gerhard Alt die Kernpunkte für das erfolgreiche Bestehen einer Kommune in diesem gesellschaftlichen Umbruch aus. Die Vertreter/innen des örtlichen Handels, Daniela Groß, Felix Berghoff und Helmut Strauß verwiesen dabei auf dessen Stärken, innerorts gut vernetzt zu sein, sich vom Großhandel durch den persönlichen Kundenkontakt zu unterscheiden und durch das Angebot im Ortskern Versorgungsstrukturen zu sichern. Hierbei spielten aber die Kunden eine entscheidende Rolle. Allein sie hätten es in der Hand, durch ihren Einkauf vor Ort dieses Angebot auch zukünftig zu sichern! Bürgermeister Neumeyer verwies dabei auf die Möglichkeiten, diese Prozesse seitens der Kommune zu moderieren. Schwalbach sei hierbei bereits auf einem guten Weg. Ein weiterer wichtiger Baustein in diesem Zusammenspiel sei es auch, so Hartmut Sebastian, Leiter der örtlichen bfw Altenpflegeschule, die vorherrschenden Alterbilder kritisch zu hinterfragen. Alter sei eben nicht gleichzusetzen mit Hilfebedürftigkeit. Vielmehr müsse man beachten, dass „das Alter“ eine Zeitspanne von gut und gerne vier Jahrzehnten umfassen könne, also auch viel Innovationskraft und Erfahrungswissen in den gesellschaftlichen Diskurs einbringen könne. Wie dies an einem konkreten Beispiel machbar ist, verdeutlichte Aloysius Berwanger, Ortsvorsteher der Gemeinde Neipel, von dem Interkommunalen Dorfentwicklungsprojekt „Bohnentaler Muske(l)tiere“, das in fünf kleinen Gemeinden des Bohnentales nachbarschaftliche Hilfen koordiniert. Wie wichtig aktives Dabeisein und Teilhabe für ein funktionierendes Gemeinwesen ist, formulierte Gerhard Alt abschließend so „Wo Beziehung ist, da ist auch Sinn“.

Viele Möglichkeiten zu Austausch und Gespräch bot der Ausstellungsbereich mit umfangreichen Infoständen. Die Referenten Karl-Heinz Berty und Achim Kelkel verwiesen in ihren Vorträgen zu „Vorsorgevollmachten „ und „Volkskrankheit Arthrose“ auf die Präventionsmöglichkeiten im rechtlichen und gesundheitlichen Bereich. Insgesamt ein sehr informativer Aktionstag. Und für das leibliche Wohl sorgten die Frauen des Elisabethenvereins Schwalbach.