In den kommenden Wochen, voraussichtlich ab Montag, 23. Januar 2017, werden im saarländischen Staatswald wieder Kompensationskalkungen durchgeführt.

Es handelt sich insbesondere um Waldflächen in den Revieren Beckingen-Elm, und Lebach . Gekalkt wird eine Fläche von rund 1.100 Hektar.

Zweck der Waldkalkungen ist, der z. T. tief reichenden Versauerung der Waldböden entgegenzuwirken. Die fortschreitende Versauerung der Böden geht mit erheblichen Schädigungen des Ökosystems Wald einher. So werden mit sinkenden pH-Werten (Säuregradmesser) das giftige Aluminium und Schwermetalle ausgewaschen, die die Wurzeln der Bäume schädigen und ins Grundwasser verlagert werden. Auch Nährstoffe werden dem Boden entzogen und stehen damit den Pflanzen nicht mehr zur Verfügung.

Durch die Kalkungsmaßnahmen werden die Waldböden sozusagen mit einer Schutzhülle aus Kalk bedeckt. Der Kalk soll die über die Niederschläge eingetragenen Säuremengen in den obersten Bodenschichten über einen gewissen Zeitabschnitt neutralisieren, um damit den Bodenzustand zu stabilisieren und ggfs. auch wieder zu verbessern. Die Kalkung dient zudem auch dem Grundwasser- und damit letztlich dem Trinkwasserschutz.

Besonders kalkungsbedürftig sind die Waldflächen der Buntsandsteingebiete im Saarland, da deren Böden von Natur aus ein nur geringes Pufferungsvermögen gegenüber Säureeinträgen aufweisen.

Den Kalkungsmaßnahmen vorausgegangen waren bodenchemische Analysen durch das Landesamt für Umwelt und Arbeitsschutz (LUA), um zuverlässige Aussagen über den Bodenzustand zu erhalten. Im Anschluss an die Kompensationskalkung wird es weitere Untersuchungen im Sinne einer Wirkungskontrolle geben.

Von der Kalkung ausgeschlossen werden einerseits aus Naturschutzgründen sensible Flächen (z.B. Naturschutzgebiete, Naturwaldzellen u.ä.). Anderseits werden Verkehrsflächen und siedlungsnahe Flächen ausgeschlossen.

Die Kompensationskalkung erfolgt ausschließlich in der vegetationsarmen Zeit, da nur dann sichergestellt ist, dass eine möglichst große Kalkmenge den Boden auch erreicht.

Ausgebracht wird der Magnesiumkalk per Hubschrauber. Bei einer Menge von etwa 3 Tonnen pro Hektar können so pro Tag zwischen 60 und 75 Hektar Wald behandelt werden.

Der SaarForst, der die Durchführung der Kalkungsmaßnahmen organisiert und überwacht, weist darauf hin, dass die zur Kalkung vorgesehenen Flächen weiträumig abgesperrt und ausgeschildert werden und bittet die Bevölkerung, die Hinweise und Absperrungen im Interesse der eigenen Sicherheit zu beachten. Es soll damit vor allem verhindert werden, dass durch die Kalkungsmaßnahme die Kleidung der Waldbesucher verschmutzt wird.
Ausdrücklich wird darauf hingewiesen, dass die Ausbringung von Kalk nicht gesundheitsschädlich ist.

Nähere Auskünfte zum zeitlichen und räumlichen Umfang der Kalkungsmaßnahmen können der örtlichen Presse entnommen oder bei den zuständigen SaarForst-Mitarbeitern FOR Erich Fritz (0681/9712-116) und FOI René Fontaine (015146131350) erfragt werden.

Weitergehende Informationen finden Sie auch auf der Internetseite des SaarForst unter www.saarforst.de /Waldkalkung 2017. 

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